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Das Allgemeinbildende Lyzeum Stanisław Małachowski – Die ehemalige Stiftskirche des Erzengels Michael
(Małachowskiego-Straße 1.)
Die Plocker Schule, umgangsprachlich „Malachowianka“ genannt, ist die älteste Schule Polens an derselben Stelle seit Ende des 12. Jahrhunderts. 400 Jahre lang war ihre Gechichte mit der Stftskirche, und 160 Jahre lang mit dem Jesuitenorden verbunden. Seit den Zeiten der Kommission für die Nationalbildung bis heutzutage ist das eine staatliche Schule. Zusammen mit der Stadt erlebte die Schule gute und schlechte Zeiten in der schwierigen Gechichte.
Die Anfangsgründe der Schule gehen bis zum Jahre 1150 zurück, wann eine Stiftskirche von der Witwe des Woiwoden Wojslaw, Dobiechna, gestiftet wurde und Gelder für fünf Kanoniker zur Verfügung gestellt wurden. Es ist wahrscheinlich, dass es bereits 1180 an der Kirche eine Trivium-Schule gab, an der Regularkanoniker von Czerwińsk von dem Bischof Wit angesiedelt wurden. Das ursprüngliche Gebäude ist nicht erhalten geblieben, und seine Lage wird immer noch bestritten. Um 1240 wurde das Patronat für die schule von dem Herzog Bolesław, dem Sohn Konrads I., übernommen. Im 13. Jahrhundert wurde eine neue romanische Kirche des Erzengels Michael mit höfischem Charakter aus Backstein gebaut, in der vermutlich der Herzog mit seiner Frau begraben wurde. Man kann vermuten, dass hier ein neues Residenzzentrum von dem Herzog gegründet wurde. Das Dasein der Kirche zur damaligen Zeit wurde schon in den Dokumenten bestätigt. Später, seit 1356 diente die Stiftskirche als Pfarrkirche für die sich entwickelnde Stadt. Außer der Dominikanerkirche war das das zweite Gebäude aus Backstein in der Stadt. Etwa 1350 bagannen die Umbauarbeiten im gotischen Stil. Die Kirche wurde mit einem fein bearbeiteten, aus Schlesien importierten Architektendetail aus Sandstein verziert. Trotz der Zerstörungen durch die Überfälle der nördlichen Stämme, sind die Mauern von beteundender Höhe erhalten geblieben. In den 70. Jahren des 15. Jahrhunderts wurde an der Fassade von der Weichsel-Seite ein großer Turm mit der Kapelle des Heiligen Kreuzes und einem Kapitelsaal in der Etage angebaut.
Die nach Plock im Jahre 1611 herbeigeholten Jesuiten wurden an der Stiftskirche angesiedelt und begannen ihre Bildungstätigkeit. Dank des hohen Anspruchsniveaus und der immer größeren Zahl der Schüler wurde die Schule zum Kollegium erhoben. In den Jahren 1675-1682 wurde neben der Kirche ein neues, gemauertes Gebäude erbaut, das bis heutzutage ein Flügel des Lyzeums bildet. Im Jahre 1731 wurde die baufällige Stiftskirche durch den Jesuitenorden übernommen. Der Umbau der Stiftskirche wurde durch die Ordensauflösung 1773 unterbrochen. Das ganze Vermögen und die Schule wurden durch die Kommission für die Nationalbildung übernommen. Neue Ideen, moderne Unterrichtsmethoden und moderner Unterrichtsbereich brachten Früchte noch lange nach dem Verlust der Unabhängigkeit des Landes. Die ehemalige Stiftskirche wurde etagenweise in Unterrichtssäle und eine Kapelle von dem Architekten, Stanisław Zawadzki, geteilt. Nachdem die Schule in diese Säle verlegt wurde, wurde der Flügel des Kollegiums durch das Krankenhaus der Heiligen Dreifaltigkeit für 52 Jahre besetzt. Im Jahre 1843 wurde die Fassade aus dem 18. Jahrhundert zusammen mit der Nische und der von der Seite des Altmarkts sichtbaren Seitenfassade von dem Architekten, dem Erbauer des Warschauer Großtheaters, Antonio Corazzi, mit klassizistichen Pilastern verziert.
Nach den Teilungen Polens wurde die Schule durch erst die preußischen, und nach 1815 russischen Behörden kontrolliert. Im Laufe der Jahrhunderte leisteten sowohl viele Professoren, als auch Absolventen der Schule ihren herausragenden Beitrag zum kulturellen und sozialen Leben der Region und des Landes. Zu den berühmtesten Persönlichkeiten gehörten: der Heilige Andreas Bobola, Maciej Sarbiewski, der Dichter und Prediger des Königs Władysław IV., Wojciech Szweykowski, der erste Rektor der Warschauer Universität, Kajetan Morykoni, der Rektor der Schule und Gründer der Plocker Wissenschaftlichen Gesellschaft, Hipolit Gawarecki, der berühmte Regionforscher, der Selige Florentyn Koźmiński, Gustaw und Józef Zieliński, derer wertvolle Sammlung Grundlage der Zielinski-Bibliothek der Plocker Gesellschaft wurde, und viele Wissenschaftler und Politiker aus dem 20. Jahrhundert, wie Ignancy Moscicki und Tadeusz Mazowiecki.
In den 60. und 70. Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Schule ausgebaut. Die Renovierung der historischen Gebäude und die komplexen, architektonischen Untersuchungen wurden durchgeführt. Die enthüllten Relikten aus dem 13./14. Jahrhundert kann man in dem Schulmuseum bewundern.
Die jahrhundertelangen Unterrichtstraditionen der Schule werden durch das Allgemeinbildene Lyzeum Marschall Stanisław Małachowski weitergeführt.