Stadtwappen
Die Zeichnung des heutigen Stadtwappens geht auf die älteste Stadtsiegel aus dem 14. Jahrhundert zurück, die aufgrund von mehreren Siegelabdrücken im dunkel grünen Wachs auf den Dokumenten und Briefen des Stadtbürgermeisters und des Stadtrates von Plock bekannt ist. Das Siegelbild stellt eine mit Zinnen gekrönte Stadtmauer mit dem Stadttor, dessen Durchgang eine dreiblättige Form besaß, und darüber eine dreieckige, mit einer Kreuzblume verzierte Rosettenspitze der Kathedrale, auf den Seiten zwei zweigeschossige, wie mit Gesimsen umfassene Türme mit Spitzendächern.
In dem monumentalen Werk „Polnische Städte des Milleniums” (Band II, Ossolineum 1967) geb es ein Bild des oben beschriebenen Wappens, das bis heute gilt. Das Wappen ist ein Symbol und ein Stadtzeichen. Das Wappen bezieht sich auf die uralte Plocker Kathedrale und Stadtmauer mit offenem Stadttor. Auf symbolische Weise verbindet es die reiche Geschichte der Stadt mit den heutigen Zeiten. Das Stadtwappen hat auch seine eigene Geschichte, die untrennbar mit den ehemaligen Stadtsiegeln verbunden ist.
Nach Erzbischof Antoni J. Nowowiejski, auf den Zeichnungen der ältesten Stadtsiegel aus Ende des 14. Jahrhunderts gab es Reste der Festungsmauer mit vier Zinnen, einem Stadttor, zwie hohen Nebenbasteien und einer mit einem Kreuz verzierten Spitze mit rundem Fester.
Wenn man die Zeichnung genauer analysiert, kann man ihren Inhalt besser verstehen. Die Zeichnung stellt eine mit einem Kreuz verzierte Rosettenspitze der Kathedrale, und ihre zwei, auch mit Kreuzen verzierte Türme über die Stadtmauer mit Zinnen, zusammen mit einem offenen Stadttor mit dreiblättigem Durchgang.
In dem 17. Jahrhudert wurden die Siegelbilder mehr mit den Stadtsymbolen geprägt: die dreieckige Kathedralenspitze wurde mit einem Turm mit dem vermutlich kreuzlosen Spitzendach ersetzt, das offene Stadttor wurde auch sehr populär. Bartosz Paprotki, der Autor des in Krakau im Jahre 1584 ausgegebenen Wappenbuches schrieb, dass Plock “drei Türme in einem Stadttor als Wappen hält”. Die Graphiken, die in seinem Buch veröffentlicht wurden, stellen auf dem Wappen drei Stadtbasteien über die Stadtmauer mit Zinnen und dem offenen Stadttor mit nach oben gehobenen Glitter vor.
Die Siegelbilder aus dem 18. Jahrhudert stellen das dreitürmige Stadtwappen mit der Stadtmauer und offenem Stadttor vor. In dem Polnischen Königsreich auf den Siegelbildern aller Städte wurden Stadtwappen mit dem Staatswappen ersetzt.
Erst nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens im Jahre 1918 kehrten die Städte zu ihren ehemaligen Stadtwappen zurück. Nach der Interpretation des Erzbischofs Nowowiejski, in Plock wurde das ehemalige Stadtwappen als Bestandteil der Siegelbilder der Gemeindebehörde eingeführt. Wegen der Verleihung des Kreuzes der Tapferen für Plock im Jahre 1921, auf den späteren Versionen wurde das Gitter nach oben gehoben, und in dem Durchgang ein Bild der staatlichen Auszeichnung gemalt.
Es gab auch ein motivloses Wappen mit dem Kreuz der Tapferen. Wappenteile wurden danach im Jahre 1933 und 1938 weiter geändert. Infolge des Gesetzes über lokale Organe der allgemeinen Staatsverwaltung wurde 1950 das Staatswappen als Bestandteil der Siegelbilder aller polnischen Städte eingeführt. Stanislaw Staszewski, der Stadtsarchitekt, versuchte in den Jahren 1960 und 1963, dem Stadtwappen sein originelles Aussehen zurückzugeben. Seine Zeichnung stellt u.a. eine dreieckige Rosettenspitze vor, die mit einer Kreuzblume und nicht mit einem Kreuz verziert ist.