Tromptensignal
Zu den Besonderheiten der Stadt zählt der Trompetensignal, als Hejnal genannt, der seit 1937 mit Pausen von dem Trompetenspieler gespielt wird. Seine Geschichte ist nicht so alt wie die Geschichte des Krakauer Hejnales, dessen Ursprünge bis zum Mittelalter zurückgehen. Die Idee, einen Trompetensignal für die Stadt zu komponieren, ist mit der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens im Jahre 1918 verbunden.
1937 wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, für den 5 Stücke eingereicht wurden. 4 Stücke wurden von dem Priester Kazimierz A. Starościński, dem Gesangprofessor in dem Priesterseminar eingereicht. Ein Stück wurde von dem Komponisten, Faustyn Piasek, eingereicht.
Nachdem alle Stücke angehört wurden und nachdem die Meinung der bekannten Klavierspielerin, Janina Grabowska-Kuczewska, eingeholt wurde, wählte die Jury unter der Leitung von dem Rechtsanwalt, Kazimierz Mayzner, das mit der dritten Nummer markierte, von dem Priester Starościński komponierte Stück als Stadthejnal aus. Es sind schon viele Jahre seit der Uraufführung des Hejnals vergangen. Nach dem Jahre 1945 wiederaufgenommen, wurde der Hejnal mit Pausen 30 Jahre lang gespielt. Im Jahre 1983, zum Jahrestag der 3. Mai-Verfassung, ertönte der Hejnal nach einer langen Unterbrechung wieder.
Die Schüler der Elektrischen Schulen in Plock machten es möglich, die schöne Tradition wieder aufzunehmen, idem sie ein elektronisches, die Melodie des Hejnals wiedergebendes System konstruierten. Seitdem, dreimal täglich, ertönt von dem Uhrturm der Hejnal, der eine jedes Einwohners Herzen nahe Melodie ist.
Unabhängig von dem elektronisch von dem Uhrturm wiedergegebenen Hejnal, seit 1998, d.h. der Feiereröffnung des Altmarkts nach dem Umbau des Rathauses und Platzes, wird der Hejnal auch live, zweimal täglich (um 12 und 18 Uhr) von dem Rathausturm gespielt. Der im Wettbewerb ausgewählte Trompetenspieler trägt eine Paradeuniform der Stadtwachmänner. Eine zusätliche Attraktion nach dem Hejnalspiel um 12 Uhr ist die Vorstellung, wie Bolesław III. Schiefmund von seinem Vater Władysław I. Herman zum Ritter geschlagen wurde. Das Ereignis, an dem der damals 15-jährige Bolek teilnahm, fand tatsächlich in Plock, auf dem Fürstenschlosshof im Jahre 1100 statt. Beide Fürsten, Herrscher Polens, wurden in der Plocker Kathedrale begraben.